Offizielle Website der Grün-Schwarzen

Historie

Ein Blick zurück in die Zukunft

1923 - 1952: Gründung / Gauliga / Neuanfang

Am 01. Juni 1923 gründeten 25 junge Männer im Gasthaus „Bayerischer Hof“ in der Bachstraße 25 den Verein für Rasensport (VfR) Großostheim. Alten Aufzeichnungen zu Folge entstand der VfR aus der Fusion des Arbeitersportvereins Frankonia und dem Sportverein Germania, die schon einige Jahre zuvor diese neue Sportart betrieben.

Bei der Gründungsversammlung wurde Josef Happel als 1. Vorsitzender und Josef Karn als 2. Vorsitzender von den Anwesenden gewählt, während Johann Schwinger die Position des 1. Schriftführers und Georg Klement die des 2. Schriftführers übernahm. Die Kassengeschäfte wurden Jakob Hessler übergeben und als Beisitzer fungierten Luitpold Höfling und Thomas Spahn. Eine freiwillige Spendenaktion bei der Gründungsversammlung ergab eine Summe von 68 RM, die zum Kauf eines Fußballs verwendet wurde.

Seine erste feste Bleibe fand der VfR im Unterwald (Waldspitze), wo die Gründer des VfR Tore zimmerten und ihre Freundschaftsspiele gegen Pflaumheim, Obernau, Schaafheim usw. austrugen. Der Spielbetrieb konnte nur durch große Opferbereitschaft der damaligen Mitglieder aufrechterhalten werden, die, wie alte Mitglieder berichten, wegen Geldmangel teilweise ihre Beträge mit Naturalien bezahlten.

Durch die Fusion der Großostheimer Fußballvereine konnte der neugegründete VfR am 13.10.1923 eine starke Mannschaft in die Spielrunde schicken, die zum Saisonende Meister der C-Klasse wurde. Dabei mussten Viktoria Kleestadt, Teutonia Pflaumheim und Teutonia Obernau mit den nächsten Plätzen vorlieb nehmen. Knapp zwei Jahre später (1926) schafften die Rasenspieler den Aufstieg in die A-Klasse, so sie in der Spielzeit 1933/1934 erneut Meister wurden. Es folgte der Aufstieg in die damals höchste Spielklasse (Ost-Main-Gauliga), wo man u.a. gegen die Viktoria aus Aschaffenburg antreten musste. Durch die Abgänge der besten VfR-Akteure Oskar Daus (Eintracht Frankfurt) und Ferdinand Spahn (Viktoria Aschaffenburg) war der Ligaverbleib nicht möglich.

In den folgenden Jahren spielten die VfR’ler in der A-Klasse eine gute Rolle. Mit Beginn des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 ging die spielerische Qualität immer weiter zurück, bis letztendlich der Sportbetrieb ganz zum Erliegen kam. 1945 wurde der Verein nach den geltenden Bestimmungen bei der Besatzungsmacht neu angemeldet. Am 16. Oktober 1945 wurde das erste Spiel nach dem Krieg gegen Kickers Aschaffenburg ausgetragen, welches mit 2:3 verlorgen ging.

Der ehemalige VfR-Spieler Edwin Becker übernahm Anfang der 50er Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden und die Rolle des Trainers. Er formte um die Routiniers Friedel Ewald Ernst („Mucki“) Kraft, Max Fitzek und Fritz Hock sowie den A-Jugendspielern Reinhold Kämmerer, Hermann Dahlem, Heinz Kapraun, Leo Hock, Egon Zeller, Paul Heilmann, Franz Köhler, Hans Schnabel, Richard Reus, Edwin Hock und Alfons Kehrer ein spielstarkes Team, mit dem in der Saison 1952/1953 die A-Klassenmeisterschaft gelang.

1953 - 1973: Aufstieg 2. Amateurliga / Zuschauer-Boom

Es folgten die goldenen 50er & 60er Jahre, die als die erfolgreichsten der Vereinsgeschichte zu bezeichnen sind.
Die Großostheimer Rasenspieler entwickelten sich zu einer der führenden Mannschaften im Heimatgebiet und im unterfränkischen Raum. Mit dem Aufstieg in die zweithöchste Amateurklasse (2. Amateurliga) ging bei den Großostheimer Fußballern ein langersehnter und schon überfalliger Wunsch in Erfüllung.

Schon drei Jahre nach dem Aufstieg spielten die Grün-Schwarzen ihre beste Amateurligasaison. In der Spielzeit 1955/1956 gab es ein Kopf an Kopf Rennen mit der Alemannia aus Haibach, welches bis zum letzten Spieltag andauerte. Zum Saisonende standen beide Teams letztendlich punktgleich an der Tabellenspitze. Den noch fehlenden Zähler zur Meisterschaft hatten die Rasenspieler eigentlich schon auf dem Haben-Konto, doch der Punktgewinn aus dem Kahler-Spiel (2:1) wurde am grünen Tisch annulliert. Somit war zur Ermittlung des Meisters ein Entscheidungsspiel nötig, das am 05. April in Goldbach vor 3.500 Zuschauern ausgetragen wurde.

In einem erstklassigen Spiel unterlag der VfR am Ende mit 3:1; Haibach wurde Meister und stieg dadurch in die 1. Amateurliga auf. Bei dieser Begegnung kamen folgende VfR-Spieler zum Einsatz: Arnold Jakob, Hermann Höfling, Helm. Höfling, Heinz Kapraun, Ernst Kraft, Reinhold Kämmerer, Franz Köhler (1), Alfred Dressler, Hermann Knecht, Hermann Dahlem und Robert Becker. Der Zuschauer-Boom hielt trotzdem unvermindert an, so dass zu manchen Spitzenbegegnungen oft über 2.000 Zuschauer im Bachgaustadion Einlass fanden.

Torhüter, wie Arnold Jakob oder Norbert Petermann, zeigten dabei ebenso ihre Klasse, wie die Abwehrrecken „Mucki“ Kraft, Hermann Knecht, Werner Petermann, Ernst Müller und Rainer Müller, die so manche Sturmreihe zur Verzweiflung brachten. Es waren Spielmacher und Techniker wie Heinz Kapraun, Horst Keimig und Karl Demuth am Werke, die Ball und Gegner beherrschten und selbst anspruchvollste Zuschauer überzeugten. In vorderster Front konnte man mit Robert Becker, Alfred Dressler, Horst Jakob und Berthold Hock Kanoniere aufbieten, die aus allen Rohren schossen.

Über zwei Jahrzehnte zeigten die Grün-Schwarzen in der 2. Amateurliga (heute Bezirksliga) ihr technisch gekonntes Kombinationsspiel, welches jedoch in der Spielzeit 1972/1973 sein Ende fand.

1974 - 2005: Sportliche Berg- und Talfahrt

Eine wechselhafte Vereinsgeschichte schloss sich in den folgenden Jahren an, welche in der Saison 1980/1981 mit dem Abstieg in die C-Klasse erstmals ihren Tiefpunkt fand. Nur ein Jahr später gelang den Jungs von Trainer Gerd Müller nach einem Entscheidungsspiel gegen den FC Wenigumstadt vor 1.200 Zuschauern in Pflaumheim und zwei weiteren Relegationsspielen gegen Rüdenau und Freudenberg der sofortige Wiederaufstieg.

In der Spielzeit 1985/1986 musste man dagegen erneut den bitteren Gang in die unterste Spielklasse antreten, um in der Saison 1986/1987 erneut die sofortige Rückkehr perfekt zu machen. Unter Trainer Rudi Köhler sorgte die Mannschaft nicht nur in der C-Klasse für Furore sondern vorallem auch im unterfränkischen Pokalwettbewerb, wo man bis ins Finale vordrang, dort dann allerdings dem FC Schweinfurt mit 0:2 unterlag. Trainer der Schweinfurter war damals kein geringerer als Werner Lorant.

Auch in den 90ern hatte der VfR mehr Tiefs als Hochs und musste in der Saison 1995/1996 wieder in die C-Klasse absteigen. Der Wiederaufstieg war im darauffolgenden Jahr kein Thema, sondern gelang erst wiederum eine Runde später. In der Spielzeit 1997/1998 konnte das Team um Spielertrainer Bernd Löffler das Entscheidungsspiel gegen Türk. Wörth (vor 1.000 Zuschauern in Großwallstadt) gewinnen und krönte sich zum Meister.

In den folgenden Jahren zeigte der VfR in der heutigen Kreisklasse konstant gute Leistungen und belegte meist eine Mittelfeld-Platzierung.

2006 - 2015: Aufschwung und Rückkehr in die Kreisliga

Zum ersten Mal am Aufstieg in die Kreisliga schnupperten die Grün-Schwarzen in der Saison 2005/2006, als man eine beachtlich konstante Runde spielte und hinter dem Meister SV Großwallstadt auf Platz zwei landete, was die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation bedeutete. Auf dem Sportgelände des FC Südring kam es zum Duell mit dem TSV Krausenbach, welches der VfR mit 0:3 verlor und somit in der Kreisklasse bleiben musste.

Mit der Rückkehr von Michael Neumann in der Saison 2006/2007 kam es zu einem enormen Aufschwung in der Großostheimer Fußballszene, doch auch in diesem Jahr sollte es nicht für den Aufstieg in die Kreisliga reichen. Trotz nur einer (!) Niederlage in der gesamten Rückrunde musste man sich dem TSV Heimbuchenthal knapp geschlagen geben und erneut in der Relegation antreten. Gegen die zweite Mannschaft von Landesligist Viktoria Kahl konnte man auf dem Sportplatz in Strietwald lange Zeit gut mithalten, hatte am Ende mit 2:3 nach Verlängerung aber erneut das Nachsehen und musste ein weiteres Jahr mit der Kreisklasse vorlieb nehmen.

Im Spieljahr 2007/2008 ging der VfR mit einer bärenstarken Truppe an den Start, nachdem Tobias Jakob, Tim Müller und Christian Knecht wieder in grün-schwarz spielten. Mit einem Torverhältnis von 124:30 Toren (!) wurde der VfR souverän Meister in der Kreisklasse Aschaffenburg 2 und schaffte im dritten Anlauf endlich den direkten Aufstieg in die Kreisliga. Einen großen Anteil am Titelgewinn hatten hierbei auch die drei Torjäger Michael Schick (31 Tore / Torschützenkönig), Markus Mai (28 Tore) und Michael Neumann (27 Tore), die insgesamt 86 Treffer erzielten.

Der VfR aklimatisierte sich relativ schnell in der höheren Spielklasse und spielte in den Folgejahren jeweils eine gute Rolle. Zudem konnte man in dieser Zeit immer einen einstelligen Tabellenplatz erreichen.

2016 - Heute: Bezirksliga-Relegation vs. Abstiegsangst

Im Spieljahr 2015/2016 wurden die Grün-Schwarzen unter Trainer Frank Zyzik durch ein „Foto-Finish“ am letzten Spieltag Vizemeister in der Kreisliga und durften an der Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga Unterfrankren West teilnehmen. In Hin- und Rückspiel traf man in der ersten Runde auf die SG Hettstadt, welche Zweiter in der Kreisliga Würzburg 2 wurde. Im Hinspiel konnte man die SG – vor allem nach einer furiosen ersten Halbzeit – am Ende mit 3:2 bezwingen, wodurch man sich eine optimale Ausgangsposition für das Rückspiel im Bachgaustadion erspielte. In der zweiten Partie verlor der VfR allerdings auf eigenem Gelände unglücklich mit 0:2 und man verabschiedete sich durch den negativen Gesamtvergleich aus dem Aufstiegsrennen.

In der darauffolgenden Saison 2016/2017 belegte der VfR noch einmal einen dritten Platz, ehe es in den Folgejahren tabellarisch immer weiter nach unten ging. In der Saison 2022/2023 waren die Grün-Schwarzen über die gesamte Saison gesehen zu unkonstant und man stieg am Ende tatsächlich nach 15 Jahren als Tabellenletzter aus der Eliteliga des Kreises ab – und das ausgerechnet zum 100-jährigen Vereinsjubiläum.

Vereinsjubiläen

Am 03.03.2013 feierte der VfR Großostheim in der Vereingaststätte „Restaurant Bachgaustuben“ sein 90-jähriges Bestehen.

Am 18.03.2018 folgte ebenfalls in der Vereinsgaststätte das 95-jährige Vereinsjubiläum.

Vom 22.09. – 24.09.2023 wird es anlässlich des 100-Jährigen Vereinsjubiläums ein Festwochenende rund um das Bachgaustadion geben.

Sportheimbau & Fahnenweihe

Während der Amtszeit des rührigen 1. Vorsitzenden Alois Steiner kam es zur Planung und Erbauung des VfR Sportheimes. Nach über zweijähriger Bauzeit wurde das Gebäude 1975 fertig gestellt, eingeweiht und eröffnet. Dieses Projekt wurde überwiegend in Eigenlastung erbaut, wobei unsere damaligen Mitglieder über einen längeren Zeitraum mehrere Stunden (unentgeltlich) im Einsatz waren. Die Gaststätte wurde nach ihrer Eröffnung über 20 Jahre in Eigenregie geführt. Aktuellere Pächterin des VfR-Vereinsheimes ist Monika Müller, welche deutsche, indische und italienische Küche anbietet.

In der Winterpause der Saison 2015/2016 wurde unter Leitung der beiden Aktiven-Teams die Heim-Kabine vollständig modernisiert sowie der Eingangsbereich und die Flure in den Vereinsfarben grün-schwarz gestrichen. Zudem wurde das Vereinswappen im Eingangsbereich sowie in der Kabine angebracht. In der Winterpause der Saison 2017/2018 wurde der Jugendraum / die Caféteria komplett modernisiert und erstrahlt in neuem Glanz.

Am Sonntag, den 16.09.1995 wurde bei einem feierlichen Gottesdienst in „St. Maria Himmelfahrt“ von Pfarrer Alkuin Mahr die erste Fahne in der Vereinsgeschichte geweiht. Die Anschaffung der Fahne kam auf Initiative unseres Vereinsmitgliedes Werner Herold zu stande, der bei einer unermüdlichen Spendenaktion die erforderlichen Gelder sammelte.

Vereinsvorstände von Gestern und Heute

Josef Happel, Ernst Wagner, Jakob Hessler, Josef Becker, Heinrich Straulino, Josef Höflich, Josef Hock, Gabriel Höfling, Edwin Becker, Friedel Ewald, Nikolaus Misbach, Friedrich Misbach, Franz Köhler, Max Fitzek, Heinz Kapraun, Alois Steiner, Max Fitzek, Peter Sammer, Rainer Sikora, Joachim Bisgiel, Werner Neumann, Ricardo Klenner

Impressionen aus vergangenen Tagen